Test: illy - Classico - Espresso Bohnen
Erfahrungsbericht
Historisch gesehen ist Francesco Illy einer der wichtigsten Schlüsselfiguren der westlichen / europäischen Kaffeekonsumgesellschaft. Francesco wurde in Ungarn geboren und seine Mutter war Deutsche. Es sollte ihn erst später über Wien, in die Hafenstadt Triest nach Italien verschlagen, damals ein „place 2 be“ für Handel und Wirtschaft.
Nebenbei bemerkt, die Triester trinken doppelt soviel Kaffee wie im restlichen Italien. Ein Grund könnte sein, dass sie stolz auf Ihre Geschichte und Ihren Entrepreneur Francesco Illy sind, welcher 1932 nicht nur das Haltbarmachen von Kaffee, sondern auch den ersten Prototyp einer Espressomaschine entworfen hat, die „Illy Illetta“, was für ein Name.
Vor diesem Hintergrund entstand durch Zusammenarbeit mit Herrmann Hausbrandt (Hausbrandt Kaffee) also das Unternehmen illycaffé kurz illy oder in der Schweiz wegen Markenkonflikt auch Amici.
Schnell entwickelte sich die konstant gute Mischung zum Liebling der Kaffeegenießer und die vielfältige Zusammenarbeit mit Kaffeebars, Hotels, Bäckereien und anderen Franchisevarianten brachte die Marke so ziemlich in jede Ecke auf der Welt.
Das Thema Nachhaltigkeit sieht bei illy etwas ernüchternd aus. Zwar hat man einen Nachhaltigkeitsreport, der aktuellste ist allerdings von 2019, und im Vergleich mit Anderen finde ich ihn nicht sonderlich ausführlich. Soweit ich gesehen habe, gibt es ebenfalls keine Sorten mit bspw. FairTrade oder Bio Siegel im Angebot. Auf der anderen Seite besteht die Verpackung aus Weißblech, was eine sehr gute Recyclingquote aufweist. Zusätzlich gestaltet sich der Recyclingprozess als relativ Schadstoffarm.
Setup
Bodenloser Portafilter 58mm
2er LM Sieb Ridgeless
Compak K3 Touch Mühle
17g Output
Mahlgrad
B.F.C. Ela / Junior E61
27 Sekunden durchlauf
Bohnen 🔍
Die genaue Herkunft für die Arabica Bohnen aus der Mischung wird nirgends erwähnt, insgesamt handelt es sich wohl um einen Blend aus zahlreichen Sorten und Anbaugebieten um die traditionell beste klassische säurearme aber dennoch starke Balance zu gewährleisten.
Die Bohnen haben ein schönes gleichmäßiges Röstbild. Ein wenig Bruch ist dabei aber insgesamt sehen die Bohnen und die Bruchstücke fest und gesund aus.
Ergebnis ☕
Erst kürzlich war ich während der Weihnachtseinkäufe das erste Mal schnell in einem illy „Espressamente“ und habe mir dort einen Espresso gegönnt. Für eine kleine Theke auf 10qm war dieser ausgesprochen gut, der Grund auch warum ich mir schlussendlich den illy auch mal für daheim bestellt habe.
Daheim tat ich mich allerdings beim Einstellen sehr schwer und es dauerte so einige Shots bis ich das erwünschte Ergebnis reproduzieren konnte, kann an den Bohnen liegen, an mir, am Weiter oder ein bisschen was von allem.
Die Cremá beim „Espresso Classico“ fiel sehr voluminös aus für eine reine Arabica Mischung. Der Espresso war vollmundig, Komplex zwischen fruchtig / herb / süßlich, sehr ausbalanciert, wirklich ein Genuss.
Im Cappuccino kommt er butterweich daher, leicht nussig, leicht karamellig, aber alles eben ein wenig mild und leicht. Herausragend fand ich wie gut sich die voluminöse Cremá mit der Milch vermengt hat.
Fazit
Sowohl im Espresso als auch als Mischgetränk war das Ergebnis sehr zufriedenstellend, die Einstellung in der Mühle erwies sich jedoch als etwas schwierig. Bisher hielt ich illy immer für einen normalen Supermarktkaffee, aber er bietet definitiv eine gewisse Qualität und ist insgesamt sehr empfehlenswert, auch wenn der Preis etwas höher angesetzt ist.
Hier sind die Bohnen erhältlich
| Anbieter | Preis |
|---|---|
| Roastmarket (250g)* | 3,20€ / 100g |
| Amazon (250g)* | 3,39€ / 100g |
