Test: Caffè Corsini - Grand Cru - Sumatra Mountain Coffee
Erfahrungsbericht
Die Geschichte der Rösterei Caffè Corsini begann 1950 in Arrezo in der Toskana. Damals noch als kleiner Laden und unter dem Namen Caffè Caracas schaffte man es über die Jahre eine Marke zu etablieren und vergrößerte sich stetig. 1987 brachte man als erste eine als Single Origin gekennzeichnete Mischung auf den Markt und versuchte sich so als Lieferant von höchster Qualität sich von anderen Produzenten hervorzubringen.
Mit „Compagnia dell'Arabica“ vertreibt man nun auch qualitativ hochwertige Bohnen aus einer Reihe von speziellen Anbaugebieten wie dem Jemen oder Jamaica. Nach eigenen Angaben legt man viel Wert auf einen natürlichen Anbau und Verarbeitungsprozess allerdings sehe ich bis dato nur 2 Mischungen mit Bio-Siegel und eine mit dem FairTrade-Siegel.
Setup
Bodenloser Portafilter 58mm
2er LM Sieb Ridgeless
Compak K3 Touch Mühle
18g Output
Mahlgrad
B.F.C. Ela / Junior E61
27 Sekunden durchlauf
Bohnen 🔍
Meine erste Testmischung von Caffe Corsini heißt „Grand Cru Sumatra Mountain Coffee“ und ich hätte schwören können jeder Kaffee kommt irgendwie von einem Berg. Wie auch immer, diese Mischung trägt sogar das Prädikat Grand Cru, eigentlich kommt dieser Begriff aus der Klassifizierung von Weinen aus edlen Anbaugebieten und hat dort strenge Regeln, im Zusammenhang mit Kaffee oder anderen Produkten ist dieser Begriff, soweit ich rausfinden konnte, nicht reglementiert, hier ein interessanter Beitrag: Was ist eigentlich ein Grand Cru Produkt.
Es handelt sich hierbei also um edle Arabica Bohnen aus einem sehr hoch gelegenen, 200 Jahre alten Anbaugebiet in Sumatra auf dem Takengon-Plateau. Die Bohnen aus diesem Anbaugebiet sind deshalb so exzellent, weil dort durch die vergangenen Vulkanaktivitäten eine ideale natürliche Bodenbeschaffenheit sowie durch die Höhenlage ein optimales Klima vorzufinden sind.
Zusätzlich werden die Bohnen hier typischerweise im Saft des eigenen Fruchtfleischs quasi fermentiert, man spricht auch vom „Honey Process“, dabei werden im Idealfall bitterstoffe abgebaut und süßliche Aromen entwickelt.
In der Packung waren relativ große und krumme Bohnen und ich habe mich mal wieder gefragt, welche denn eigentlich besser sind, macht die Größe einen Unterschied? Die Meinung sind da sehr unterschiedlich, Peaberries bspw. sind eh eher kleiner aber durch Ihr spezielles Wachstum aromatischer, in Mischungen aus Privatröstereien in Italien habe ich kleine, teilweise winzige Bohnen in Mischungen vorgefunden, so schlecht können Sie also nicht sein. Auf der anderen Seite ist das Argument, dass erst „ausgewachsene“ Kaffeefrüchte oder Früchte im Allgemeinen Ihr volles Aroma entwickeln können, einleuchtend. Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen und letztendlich kommt es stark auf die eigene Vorliebe an.
Ansonsten ist der Röstgrad homogen, dunkel aber nicht ölig, Bruch, loses Zeug und teilweise auch gefleckte Bohnen sind reichlich dabei. Das Aroma ist sehr angenehm süß.
Ergebnis ☕
Die Bohnen sind sehr frisch und das Mahlgut kommt gut aus der Maschine, beim Bezug bildet sich eine kleine aber dichte Cremá. Der Espresso ist eher fruchtig vitalisierend mit etwas Zucker wird er sahnig herb mehr Richtung Karamell, sehr angenehm zu trinken.
Die kleine Cremá vermengt sich im Cappuccino schön zu einem vorzeigbaren Ergebnis, auch geschmacklich gehen die fruchtigen Nuancen nicht verloren und bilden ein harmonisches Gesamtbild.
Fazit
Man kann der Mischung „Grand Cru Sumatra“ eine gewisse Qualität nicht absprechen, auch wenn die Bohnen relativ viel Bruch haben überzeugt das Ergebnis allemal, ein leckeres und harmonisches Ergebnis, auch wenn es Insgesamt ein wenig mild daherkommt. Aber auch der Preis ist für eine Bio & Single Origin Mischung sehr attraktiv.
Hier sind die Bohnen erhältlich
Anbieter | Preis |
---|---|
Roastmarket (250g)* | 3,38€ / 100g |
Roastmarket (Probierpaket 3 x 250g)* | 2,53€ / 100g |